Freilich, es gibt nichts zu Beschönigen. Die weltweite Corona-Situation ist übel. Drum brauchen wir Ironie. Vielleicht als Flucht vor der Wirklichkeit. Eine Parodie über die Herkunft des Virus. Wenn die Viren weiblich sind, muss der Virus ja männlich sein. Fangen wir mal mit dem Offensichtlichsten an: Körperbehaarung.Betrachtet man den oder das Coronavirus nämlich unter dem Mikroskop, kommt er chaotisch behaart daher, womit er mit seiner Rasur-Faulheit ja wohl als extrem männlicher Zeitgenosse erscheint. Schaut man noch genauer hin, so erkennt man sogar kranzartige Auswucherungen, die eindeutig an Tattoos erinnern. Bart, Tattoos, ... jetzt könnte man meinen, wow, stilbewusster Mister Fashion-Virus, doch leider lässt er sich mit seinem kugelrunden Erscheinungsbild schon ziemlich gehen. Aber irgendeinen Ursprung müssen die Corona-Pfunde ja haben, von denen alle reden. Dass er ständig mit Desinfektionsmittel angesprüht wird, vermutlich um seinen heroischen Duft einzudämmen, macht seine parodierende Männlichkeit nicht weniger deutlich. Sein schmutziger Humor spricht ebenfalls für Manneskraft. Immerhin hat er es geschafft, dass Klopapier die Geldanlage der Zukunft ist. Typisch männlich ist auch die Tatsache, dass der Virus überhaupt nicht gern über Gefühle redet, sondern rationale Entscheidungen trifft. Binnen Sekunden! Der Virus, dieser systemrelevante Potenz-Protz, so vernarrt, boshaft und vom Grant gebeutelt, müsste ja fast ein Bayer sein. Grant an sich ist nämlich etwas, für das sich ausschließlich der Bayer privilegiert hat. Dazu zählen Maulfaulheit, was wiederum dem Mundschutz seine Berechtigung gibt, grimmiger Blick und eine gehörige Portion Weltschmerz. Na, klingelt‘s? Des Virus besitzergreifende Art hingegen, seine Profilneurose und die daraus resultierende Tatsache, komplett allein durch die Welt zu reisen, während alle anderen in Quarantäne müssen, spricht nicht für bayerische Wurzeln. Der Bayer verlässt ja sein Land nicht. Aber dann muss man auch modern genug denken und zugeben, dass es reichlich Viren mit Migrationshintergrund gibt. Trotz seines unangenehmen Äußeren reist er also mit geschwollener Brust durch die Welt und mischt sich quasi überall ein. So einen Ehrgeiz haben doch nur Männer. Als Global Player schafft er es sogar, dass der mächtigste Mann der Welt seinen Namen am laufenden Band in den Mund nimmt. Aber der hat ja auch ein unangenehmes Äußeres. Mit dem Künstlernamen „Coronavirus Disease 2019“, kurz COVID 19, hat sich der Virus ohnehin globale Relevanz verschafft und binnen kürzester Zeit ohne jegliches Marketingbudget vom trending Hashtag zum internationalen Influencer gemausert. Uuuuunzählige Follower! Aber wie das nun mal so ist mit den Influencern, am Ende sind sie vielleicht doch nur One-Hit-Wonder. Laila Weigl
2 Comments
Ann
12/8/2020 07:57:59 pm
Haha, ich liebe es! Soooo gut!
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L
12/23/2020 12:14:09 pm
🙏🏼😂
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