Laila Weigl
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EIN HERZ FÜR SONNENBRILLEN

7/27/2015

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Was macht eine Obstkiste voll mit kunterbunten Brillen in einer Kaffeebar? Sie steht für das Projekt „Shades of Love“ von Gastronom Jürgen Altmann, der ausgediente Sonnenbrillen für Nord-Indien sammelt.

Wie Riesen wirken die großen Erwachsenen auf den liliputanischen Stühlchen, Tischchen und Bänkchen in der Aroma Kaffeebar in München. Es duftet nach Kaffeebohnen, das Gemurmel guter Gespräche liegt in der Luft. Im Zentrum des Cafés prangt eine hölzerne Bar, deren Glastheke mit köstlichen Muffins, Milchreis-Gläschen und einer Vielfalt an originell belegten „Pausenbroten“  auf alle hungrigen Gäste wartet. Dazwischen, daneben, darunter finden sich ausgefallene Geschenkartikel aus aller Welt. Gerade mal eine tellergroße Fläche bleibt zum Bezahlen. 

Hinter der Theke schmunzelt der Chef des Cafés hervor: Jürgen Altmann, ein gebürtiger Münchner. „Servus! Schön, dass ihr da seid!“, begrüßt er uns mit warmer, freundlicher Stimme. Während Jürgen uns einen Latte Macchiato zubereitet, lassen wir den Blick durch das Café schweifen und entdecken eine Obstkiste an der Wand, gefüttert mit einem Assortiment an kunterbunten Sonnenbrillen. Was den Gästen hier sofort ins Auge sticht, steht für das Projekt „Shades of Love“.

„Eigentlich begann alles mit einem Zufall“
Wir sind neugierig, was macht eine Kiste voll mit Brillen in einer Kaffeebar? „Eigentlich begann alles mit einem Zufall“, erzählt Altmann und macht es sich gut gelaunt auf einem der Holztische gemütlich. Irgendwann war es für den Gastronom an der Zeit, neue Eindrücke zu sammeln und er wollte sich eine Auszeit von seiner Kaffeebar nehmen. Also startete er eine dreimonatige Reise ins Himalaya-Gebirge. Dort begleitete er mobile Krankenhausstationen in abgelegene Gegenden wie das kleine Örtchen Ladakh. Es liegt in den indischen Bundesstaaten Jammu und Kaschmir zwischen 3.000 und 5.000 Meter über dem Meeresspiegel. „Dort bemerkte ich schnell, was die extreme Sonneneinstrahlung vor Ort anrichtet“, schildert der ehemalige Marketing-Experte, der sein Café vor 15 Jahren eröffnete. „95 Prozent der dortigen Bevölkerung leiden an geröteten und entzündeten Augen, viele sogar an grünem oder grauem Star.“ Sonnenbrillen gäbe es im Hochgebirge natürlich nicht zu kaufen“, schmunzelt Jürgen freundlich. Er lacht überhaupt viel.
 
Aus der Obstkiste wird das Projekt „Shades of Love“
Im Jahr 2009 kommt Altmann die Idee, Sonnenbrillen zu sammeln und in den Regionen zu verteilen. Also nagelt er eine Obstkiste an die Wand und nutzt seine Kaffeebar für einen ersten Aufruf. Mit Erfolg: 300 Sonnenbrillen später fliegt der leidenschaftliche Globetrotter, der auf einem Bauernhof in Bayrischzell aufgewachsen ist, mit vollem Koffer erneut in die Region, um die Spenden zu verteilen. „Manche wussten nicht einmal, was eine Sonnenbrille ist“, erzählt er. Einmal begegnete er zwei Frauen auf einem Feld. Vorfreudig und bepackt mit Sonnenbrillen sei er auf sie zugegangen, woraufhin sie blitzartig die Flucht ergriffen. „Sie hatten wohl Angst vor mir“, schmunzelt Altmann sanft, „so etwas passiert einem schon mal“. Doch er lernte schnell, wie er auf die Tibeter zugehen musste, um seine Brillen zu verteilen.

Getrieben von den Eindrücken vor Ort startete er einen nächsten Aufruf. Immer mehr Leute wurden auf die Aktion aufmerksam. Immer mehr Sonnenbrillen wurden in die Obstkiste gesteckt. Deshalb sollte das Kind nun einen Namen bekommen: „Shades of Love“. Er erstellt eine kleine Website, promotet das Projekt auf Facebook. Auch die Presse zeigt sich von der Aktion begeistert. Mittlerweile hat er bereits über 800 Brillen aus der Obstkiste gefischt und eigenhändig verteilt. Neben seiner Kaffeebar hat Altmann deutschlandweit über 15 Sammelstellen akquiriert. Zur effizienten Verteilung der Brillen wird er vor Ort von einem tibetischen Gesundheitscenter unterstützt. Alle Brillen werden gereinigt und auf ihre UV-Schutzwirkung geprüft, bevor sie auf die lange Reise gehen.
 
Logistikpartner gesucht
Aus der kleinen Obstkiste ist ein Lebensprojekt geworden, das Jürgen Altmann mit Liebe betreibt. Vier Jahre Engagement hat er bereits in sein Projekt gesteckt. Doch trotz aller Hingabe: das war der leichtere Teil. Der schwere begann mit einem Blick auf die Logistik. Deutschlandweit haben sich Optiker gemeldet und Altmann Brillen zugesichert. „Das ist wirklich toll“, freut sich Altmann. 

Doch damit das Projekt richtig abheben kann, benötigt Altmann einen Logistikpartner. „Wer Shades of Love unterstützen will, schickt mir gerne eine eMail an hello@shadesoflove.org!“, so Altmann. Insgesamt benötigt er circa 80.000 Brillen, um die gesamte Region auszustatten. Das ist sein ehrgeiziges Ziel, doch dafür ist ein Logistikpartner unabdingbar.

Wir drücken dir die Daumen, lieber Jürgen.
Wollen Sie „Shades of Love“ unterstützen? 
Schreiben Sie eine Mail an 
hello@shadesoflove.org oder schauen Sie in der Aroma Kaffeebar in München, Pestalozzistraße 24, vorbei. www.shadesoflove.org
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