Die Gipfel verlaufen in flüssigem Übergang zueinander, treten wie eine große idyllische Einheit auf und erstrecken sich auf circa 655 Quadratkilometer zwischen Isar und Inn in Richtung Norden bis zum Tegernsee und Schliersee: Das Mangfallgebirge hat auch im Winter jede Menge schöne Touren zu bieten. Mit 1722 Metern thront der Wallberg in klassicher Trapezform am Südende des Tegernsees heraus. Bekannt wie ein bunter Hund ist der beliebte Ausflugsberg, nicht zuletzt, weil er binnen einer Stunde von München aus zu erreichen ist. Los geht’s an der heute sonnigen Talstation in Rottach-Egern auf 790 Metern. Gehfaule können den Wallberg mit der Gondel erklimmen. Für alle anderen startet die Tour rechter Hand des Parkplatzes über einen breiten Forstweg in den Wald hinein. Die milden Sonnenstrahlen lasse ich hinter mir und tausche sie gegen den lebendigen Serpentinenwald aus. Nach einer knappen halben Stunde trennt sich der Weg, ich folge dem etwas längeren, schmalem Winterweg in Richtung Walllbergmoos. Hier und da eröffnet sich zwischen der Dichte des Waldes ein kurzer Blick ins malerische Tal. Die Wallbergmoosalm liegt zwar nur circa 350 Höhenmeter über dem Tal, ist aber eigentlich zu urig, um daran vorbei zu wandern, empfehlenswerter Zwischenstopp auf dem Rückweg. Wer einkehren möchte, begebe sich bergauf vom Weg aus rechts Richtung Hütte. Heute ist die Aussicht von der Almhütte getrübt, wie ein riesiger Wattebausch liegt der Nebel über dem Tegernseetal. Der Wirt teilt mir mit, dass in den nächsten zwei Stunden eine Schlechtwetterfront im Anmarsch ist. Somit geht es nach einem wärmenden Tee weiter bergauf Richtung Wallberghaus. Unterwegs wird man immer wieder mit schmucken Ausblicken auf den Tegernsee belohnt. Das Wetter schwingt langsam um, von den verschneiten Bäumen schwirren vom Wind aufgebrachte Schneeflocken wild umher. Auf circa 1400 Metern und nach einer weiteren Stunde bin ich dem Ziel schon recht nah. Der Wald öffnet sich und wird zum breiten Sattel zwischen Setzberg und Wallberg. Ich lasse meinen Blick nach rechts schweifen, dort sieht man mit dem Wallberghaus auch schon die nächst mögliche Raststation. Ich folge der Beschilderung links Richtung Wallbergbahn Bergstation und erreiche auf 1620 Metern kurze Zeit später das aussichtsreiche Panorama-Restaurant. Der Kaiserschmarrn ist hier jede Sünde wert, doch ich lasse das Restaurant rechts liegen und genieße einen Moment lang die Aussicht. Der Wind bläst aus allen Himmelsrichtungen, was mich dank meiner GORE-TEX® Jacke in der Tat nicht weiter stört – ich schnüre sie zu wie eine gelb-blaue Outdoor-Burka und erfreue mich am pittoresken 360-Grad-Ausblick. Der Tegernsee, umzingelt von seinen Hausbergen, liegt mir quasi zu Füßen. Unter der Seilbahn hindurch geht es ein paar Meter bergab und dann nochmal kurz und steil nach oben Richtung Gipfelkreuz auf 1722 Metern. Die Aussicht ist schlichtweg atemberaubend schön, bei gutem Wetter wird man sogar mit einem Blick bis auf die Zugspitze belohnt.
Eine Tour lohnt sich also allemal, wer keinen großen Trubel mag, der meide jedoch die Wochenenden. Bergab geht es wahlweise zu Fuß, mit der Gondel für 10,50 Euro oder im Winter über die 6,5 Kilometer lange Rodelbahn. Frohes Wandern!
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